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Der 2. Ultraschall-Termin: Du hast die Wahl

Frau herzt das Ultraschallbild ihres Babys
Babyglück in Schwarz-Weiß: Ultraschallbilder sind wertvolle Erinnerungsstücke. / Bild © nanihta, Adobe Stock.

Wieder sind einige Schwangerschaftswochen geschafft und die zweite große Ultraschalluntersuchung steht an. Hier gibt es eine Besonderheit: Du hast die Wahl, wie umfangreich das Screening sein soll. Wir erklären dir, was die erweiterte Untersuchung von der Basis-Variante unterscheidet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die zweite Ultraschalluntersuchung findet zwischen der 19. und 22. SSW statt.
  • Du kannst zwischen zwei Varianten wählen: die Basis-Untersuchung oder die erweiterte Basis-Untersuchung
  • Beim erweiterten Ultraschall werden zusätzlich die Organe des Kindes untersucht. Es handelt sich dabei NICHT um die Feindiagnostik.
  • Beide Varianten werden für alle Frauen von den Krankenkassen übernommen.
  • Das Geschlecht deines Babys ist nun (fast) sicher zu erkennen!

Die zweite Ultraschalluntersuchung: Baby, wie geht es dir?

Zwischen der 19. und 22. SSW (SSW 18+0 bis SSW 21+6) findet deine zweite planmäßige Ultraschalluntersuchung statt. Sicher bist du schon gespannt und freust dich darauf, dein Krümelchen endlich wiederzusehen. Etwa 10 Wochen sind seit dem letzten Mal vergangen. In dieser Zeit hat sich bei deinem Baby viel getan. Sein kleiner Körper ist gewachsen und lässt sich im Ultraschall jetzt viel genauer darstellen als beim ersten Screening. Du willst mehr wissen? Dann lade dir unsere kostenlose Babelli Schwangerschafts-App herunter und erhalte ein wöchentliches Update zur Entwicklung deines Bauchzwergs!

Dein Arzt oder deine Ärztin wird auch bei diesem Ultraschall-Termin wieder genau hinsehen, ob sich dein Baby altersgerecht entwickelt hat und gesund ist. Was er oder sie dabei alles kontrolliert, hängt davon ab, ob du dich für den Basis-Ultraschall (2a) oder den erweiterten Basis-Ultraschall (2b) entscheidest.

Basis-Ultraschall vs. erweiterter Basis-Ultraschall

Das Wichtigste vorab: Seit Januar 2024 wird auch die erweiterte Variante des Screenings für alle Frauen von den Krankenkassen übernommen. Die Entscheidung, wie umfangreich die Untersuchung sein soll, kannst du also unabhängig von den Kosten treffen. 

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Wie detailliert möchtest du über die Entwicklung deines Babys Bescheid wissen? Je mehr kontrolliert wird, desto besser lassen sich Auffälligkeiten frühzeitig entdecken oder ausschließen. Frühzeitig entdeckt, können manche Probleme noch während der Schwangerschaft therapiert werden. Außerdem machen bestimmte Befunde eine Geburt in einer spezialisierten Klinik notwendig.  

Gleichzeitig hast du aber auch ein Recht auf Nichtwissen. Das bedeutet, dass du von ärztlicher Seite aus nicht über Normabweichungen bei deinem ungeborenen Baby informiert werden musst, wenn du das nicht möchtest. Hast du diesen Wunsch, sprich ihn vor der Untersuchung konkret an.

Wichtig zu wissen: Der Befund einer Ultraschalluntersuchung ist nie zu 100 Prozent sicher. Nicht immer werden alle Auffälligkeiten entdeckt. Ebenso können auffällige Befunde falsch-positiv sein, also keine Bedeutung für die Entwicklung und Gesundheit deines Babys haben. Fehlerquellen können beispielsweise viel Fruchtwasser, die Lage des Kindes oder die Qualität des Ultraschallgerätes sein. Der Gemeinsame Bundesausschuss schreibt dazu: “Nach internationalen Zahlen muss etwa eine von 100 Schwangeren mit einem falschen Ergebnis rechnen.“ Dein Arzt oder deine Ärztin wird dich dahingehend aber auch nochmal aufklären.

Die zweite Basis-Ultraschalluntersuchung 2a:

Wie bei der ersten Untersuchung wird auch dieses Mal wieder kontrolliert, ob sich dein Baby bis zu diesem Zeitpunkt altersgerecht entwickelt hat. Es wird vom Scheitel bis zum Steiß (bis 20. SSW) oder vom Scheitel bis zur Ferse (ab 21. SSW) ausgemessen. Zudem werden Kopf, Brustkorb und Bauch vermessen, ebenso wie die Länge des Oberschenkelknochens. Die Daten werden in deinem Mutterpass notiert.

Anschließend wird die Fruchtwassermenge bestimmt sowie Lage und die Struktur deiner Plazenta kontrolliert. Letzteres gibt Hinweise darauf, ob dein Baby ausreichend versorgt wird.

Einzelne Organe des Babys werden nicht genauer untersucht. Legst du darauf Wert, solltest du dich für den erweiterten Ultraschall entscheiden.

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Die erweiterte zweite Basis-Ultraschalluntersuchung 2b:

Diese Untersuchung darf nur von speziell qualifizierten Medizinern durchgeführt werden. Fehlt deinem Arzt oder deiner Ärztin die Spezialisierung, wirst du für das Screening an eine andere gynäkologische Praxis überwiesen.

Zusätzlich zu den Messungen des Basis-Ultraschalls werden gezielt einzelne Körperteile und Organe kontrolliert. Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:

  • Ist die Kopfform normal? Ist das Kleinhirn darstellbar? Sind die Hirnkammern normal geformt?
  • Passt das Größenverhältnis von Brustkorb und Herz zueinander? Sitzt das Herz an der richtigen, linken Seite? Schlägt es rhythmisch? Sind die 4 Herzkammern korrekt ausgebildet?
  • Gibt es Auffälligkeiten am Rücken oder an der vorderen Bauchwand? Ist beides geschlossen?
  • Sind Magen und Harnblase darstellbar und sitzen sie an der richtigen Stelle?

Für den Fall, dass Auffälligkeiten festgestellt werden, kannst du weitere Untersuchungen in Anspruch nehmen. Der nächste Schritt wäre beispielsweise eine systematische Feindiagnostik in einem pränataldiagnostischen Zentrum. Sie ist noch umfangreicher und genauer als der erweiterte Basis-Ultraschall. 

Was wirst du beim zweiten großen Ultraschall sehen?

Endlich ein Wiedersehen mit deinem Baby! In der 21. SSW wird dein Kleines vom Scheitel bis zur Ferse schon um die 25 Zentimeter messen. Im Ultraschall kannst du die einzelnen Knochen gut erkennen, besonders entzückend sind die kleinen Finger und Zehen. Im Gesicht haben Augen, Nase, Ohren und Mund inzwischen ihren richtigen Platz eingenommen. Mittlerweile kann dein Baby schon richtige Grimassen ziehen. Erkennen kannst du das am besten im 3D- oder 4D-Ultraschall.

Seit Januar 2021 ist der 3D-Ultraschall „ohne medizinische Indikation“ durch die Strahlenschutzverordnung verboten. Konkret betrifft das Verbot das sogenannte „Baby-Kino“, das in speziellen Studios angeboten wurde. Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge ist der 3D-Ultraschall weiterhin erlaubt. Einen Anspruch darauf hast du jedoch nicht. Allein dein Arzt oder deine Ärztin entscheidet darüber, ob und wann er oder sie den 3D-Ultraschall einsetzt.

Weißt du schon, ob du einen Jungen oder ein Mädchen erwartest? Hast du das Geschlecht nicht schon im Rahmen eines nicht-invasiven Pränataltests (NIPT) mitbestimmen lassen, dann ist es jetzt endlich soweit: Im Ultraschall ist das Geschlecht jetzt mit hoher Sicherheit zu erkennen. Vorausgesetzt, dein Kleines spielt mit und lässt den Blick zwischen die Beine zu. Solltest du das Geschlecht nicht wissen wollen, sage vorher rechtzeitig Bescheid.

So könnten die Bilder deines zweiten Ultraschalls aussehen:

Wenn du Glück hast, kannst du dein Baby dabei beobachten, wie es am Daumen nuckelt, mit der Nabelschnur spielt, Schluckauf hat oder die wildesten Turnübungen macht. Genieße die besonderen Einblicke in deinen Bauch! Das nächste Mal siehst du dein Kleines in etwa 10 Wochen zur dritten großen Ultraschalluntersuchung wieder.

Hast du Fragen zur 2. Ultraschalluntersuchung oder möchtest du deine Erfahrungen teilen? Dann schreibe uns gern einen Kommentar.

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 08.08.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Carolin Severin

Carolin ist zweifache Mama und leidenschaftliche Familien-Redakteurin. Sie beschäftigt sich schon seit über 10 Jahren hauptberuflich mit allem, was (werdende) Eltern interessiert. Bei Babelli versorgt sie euch mit Informationen und News rund ums Thema Schwangerschaft. Dabei ist es ihr besonders wichtig, komplexe medizinische Themen verständlich und sensibel aufzubereiten und dabei möglichst Sorgen und Ängste zu nehmen. Dafür arbeitet sie eng mit unserer Expertin Hebamme Emely Hoppe zusammen.

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