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Feiertage mit Baby: Traditionen liebevoll gestalten

Mutter nimmt Babys Hände und klatscht damit in vorweihnachtlicher Atmosphäre.
Traditionen zu Feiertagen lassen sich mit dem Baby ganz wundervoll neu gestalten. / Bild © jul14ka, Adobe Stock.

Irgendwann ist es so weit: Die ersten Feiertage mit dem Baby stehen an. Grund genug, zu überlegen, wie sich diese Tage fortan gestalten lassen. Wir haben ein paar Ideen für dich …

Die wichtigste Frage, die du dir hierbei stellen darfst, ist …

Was willst du als Elternteil oder ihr als Eltern?

Dein eigenes Bedürfnis als Elternteil sollte neben dem deines Babys immer an erster Stelle stehen. 

Versuche, dich von üblichen, vorgegebenen Feiertags-Traditionen zu befreien, die dich allein bei dem Gedanken daran schon einengen.

Jetzt geht es nicht darum, irgendetwas blind zu befolgen. Es geht nun darum, dass du und ihr als Familie überlegt – und dazu können neben dem Baby auch deine Freunde oder wer auch immer dir und dem Baby nahe steht, zählen –, wie ihr das Ganze handhaben möchtet und vor allem könnt. 

Nimm dir also vor dem ersten anstehenden Feiertag ruhig etwas Zeit und frage dich selbst und im Austausch mit dem anderen Elternteil/dem Partner gerne …

  • Was ist mir an Feiertag XYZ besonders wichtig? Was ist der erste Gedanke, der in meinem Kopf aufploppt, wenn ich daran denke?
  • Was würde ich an diesem Tag tun, wenn ich die freie Wahl hätte und es nur nach meinem Willen ginge?
  • Was möchte ich genau feiern? Worauf möchte ich mich besinnen?
  • Ist es realistisch, an diesem Feiertag mit dem Baby auf ein Familienfest zu gehen?
  • Welche Bedürfnisse des Babys sollten auf jeden Fall gestillt werden, damit der Tagesplan entspannt gelingen kann? 
  • Wie kann ich mich entlasten oder unterstützt werden? 
  • Welche Dinge stimmen mit den Wünschen und Bedürfnissen des anderen Elternteils überein, welche gar nicht?
  • Wo finden wir einen Kompromiss? Was möchte ich gar nicht?
  • Wie sieht es mit Geschenken aus? Sowohl für Verwandtschaft und einen selbst, als auch fürs Baby? Könnte eine klare Geschenkliste Abhilfe schaffen?
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Du wirst im Austausch mit dem anderen Elternteil/dem Partner spüren, was realistisch ist, damit (möglichst) alle Bedürfnisse an Feiertagen gedeckt werden können.

Schaue, dass ihr gemeinsam gute Kompromisse findet. Bleibe dabei möglichst offen und flexibel für spontane Planänderungen, denn du kannst vorher nicht exakt wissen, was sich am Feiertag selbst zeigt. 

Eure individuellen Wünsche wiederum werden vermutlich nicht immer zu 100 Prozent erfüllt werden können. Anders als Bedürfnisse sind sie allerdings auch nicht überlebensnotwendig.

Falls du nach konkreten Ideen suchst, haben wir hier ein wenig Inspiration für dich:

Feste feiern, wie sie fallen – ein paar Ideen

Feiertage wie an Ostern, Halloween, Weihnachten, Silvester und Karneval (oder Fasching) sind wunderschöne Gelegenheiten, um neue Traditionen mit dem Baby zu etablieren. Wir haben zu den bekanntesten Feiertagen einige Ideen zusammengetragen: 

Ostern

  • Verstecke altersgerechte Geschenke oder bunte Eier im Garten/auf dem Balkon oder in der Wohnung. Sucht sie dann mit dem Baby gemeinsam und nutzt die Eier für das gemeinsame Frühstück. 
  • Besucht einen Tierpark, Wald oder geht generell in die Natur. Gerade die Frühlingszeit eignet sich prima, um sich mit den aufkeimenden Pflanzen zu verbinden und sich seiner und der Lebendigkeit anderer Lebewesen bewusst zu machen. Stelle deinem Baby die Pflanzen und Tiere vor und beobachte, wie es reagiert. 
  • Falls ihr mit dem Baby zu einem Osterfeuer gehen wollt, achtet auf genügend Sicherheitsabstand und bleibt nicht zu lange vor Ort, um Babys Atemwege zu schonen.

Halloween

  • Dekoriere die Wohnung mit Plüsch-Fledermäusen, Spiel-Kürbissen und lustigen Spinnennetzen, statt mit gruseligen Halloween-Figuren. So läufst du nicht Gefahr, dass dein Kind Angst davor bekommt. Obendrein kann es diese in sein Spiel einbauen.
  • Besorge deinem Baby für den Halloween-Tag etwa ein gemütliches Kürbiskostüm – Achtung: Kostüme für Babys sollten niemals unbequem sein! Der Tragekomfort geht immer vor der Optik, damit dein Kind sich frei ausprobieren kann.
  • Organisiert in der Freundesgruppe einen kleinen Tages-Spaziergang mit anderen Babys plus Eltern. Ihr müsst nicht von Tür zu Tür gehen, wie die älteren Kinder. Nutzt diese Zeit eher, um die Halloween-Tradition im Kleinen schon mal auszuprobieren und die Dekorationen in der Nachbarschaft zu bewundern. 
  • Bei schlechtem Wetter könnt ihr auch einfach verkleidet zu Hause bleiben. Die Babys können spielen, während ihr euch austauscht. 
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Weihnachten

  • Schaffe eine gemütliche Atmosphäre mit sanfter Weihnachtsmusik während des Frühstücks in der Vorweihnachtszeit.
  • Vielleicht könnt ihr auch bewusst eine Kerze anzünden zu den Mahlzeiten? Das schafft zusätzlich eine besinnliche Stimmung. Achte nur darauf, dass du sie außerhalb von Babys Greifweite aufstellst und gut im Blick behältst. Oder du nutzt eine LED-Kerze.
  • Lies deinem Baby weihnachtliche Geschichten vor. Oder wie ist es mit kleinen Soundbüchern mit Weihnachtsmelodien? Ihr könntet dazu gemeinsam singen?
  • Schmücke den Weihnachtsbaum mit weichen, ungefährlichen Elementen und lass dein Baby diese fühlen. Dafür kannst du es auf den Arm nehmen und mit ihm drumherum gehen. Das könntet ihr in der Vorweihnachtszeit auch täglich machen als kleines Ritual.
  • Ihr könntet auch gemeinsam schnelle und einfache Plätzchen backen und sie als Nachtisch nach dem Mittagessen naschen. Schau doch mal in unserem Artikel zum Thema vorbei: 
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Silvester

  • Freies Malen mit Baby: Male mit deinem Baby ein Bild und bewahre es auf. Es wird euch später eine schöne Erinnerung sein und ihr könnt diese Tradition zu jedem Silvestertag wiederholen. 
  • Silvesterspaziergang am Nachmittag: Macht einen gemeinsamen Spaziergang, wenn vor dem großen Jahresumschwung noch alles in Vorbereitung und ruhig ist. 
  • Feuerwerk bewundern: Falls dein Baby noch bis Mitternacht wach bleiben sollte, kannst du ihm Ohrenschützer aufsetzen (sollte der Lärm zu stark sein) und mit ihm vom Fenster aus das Feuerwerk oder wilde Treiben der Silvesternacht begutachten. 
  • Wenn das Baby Angst vor dem Feuerwerk hat, solltest du dir viel Zeit zum Kuscheln und zur Ablenkung nehmen.
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Karneval/Fasching

  • Besorge ein bequemes Kostüm für dein Baby oder mache eine Kiste mit ungefährlichen Accessoires fertig, aus der es sich bedienen kann.
  • Räume einen Bereich im Wohnzimmer frei und besorge Tücher, Seifenblasen oder bunte Bälle und schau, was sich daraus für ein Spiel ergibt. 
  • Tanze mit deinem Baby zu fröhlicher Musik. An Karneval darf es ruhig etwas wilder zu gehen! Dafür kannst du vorher darauf achten, scharfkantige Möbelstücke oder gefährliche Dinge in eurem „Tanzraum“ beiseite zustellen, damit das Baby sich nicht verletzen kann. 
  • Das Ganze könnt ihr natürlich ebenfalls mit einer Gruppe anderer Babys und Eltern gemeinsam machen und als Tradition flexibel etablieren. 

Unsere Tipps kannst du natürlich auch auf alle anderen Feiertage wie St. Martin, Pfingsten und Co. ebenso anpassen. 

Hier kannst du noch mal nachlesen, was du beachten solltest, damit das Ganze für dein Baby ungefährlich bleibt. 

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Du siehst: Weniger ist mehr. Beginne einfach mit schönen, kleinen Ritualen fürs Baby und dich, die zur Atmosphäre des Feiertags passen. Ansonsten gilt …

Falls es nicht so läuft wie gedacht

Häufig sind die inneren Erwartungen an Feiertage besonders hoch. Wir möchten dich daher ermutigen, weniger konkrete Erwartungen zu haben, als zunächst zu überlegen, welche Wünsche du überhaupt hast – frei von äußeren Einflüssen und Prägungen.

Falls es sich dann doch ganz anders zeigt als gewünscht, dann ist es so. Versuche auch das liebevoll anzunehmen. Denn letztlich hält diese Erfahrung eine Chance für dich bereit. 

Nämlich die Frage: Was braucht es beim nächsten Feiertag, damit es anders laufen kann?

All das ist ein Prozess und diese verlaufen niemals geradlinig. Sie sind da, damit wir Menschen uns erfahren und entwickeln können. Das ist es, worum es im Leben letztlich geht. Dass, und …

Worum es an Feiertagen wirklich geht

Diese besonderen Tage sind es, die den gewohnten Alltag etwas durchbrechen und die Magie erzeugen. Eben solch magische Momente, die alle Gefühle, die wir Menschen fühlen können, widerspiegeln. Erinnerungen, die uns an die Fülle des Lebens erinnern und daran, was es bedeutet, ein Mensch zu sein und im Kreise von anderen Menschen zu l(i)eben.

Wenn du dir das klarmachst und eine Tradition etablierst, die die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt und auch im weiteren Wachstum des Babys flexibel angepasst werden können, schaffst du genau das. 

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Quellen

  • Davies, Uzodike, van Loon, Wirth (2022). Das Montessori Baby. Geborgen und mit offenen Sinnen ins Leben starten. Weinheim: Verlagsgruppe Beltz.
  • Largo, Remo H. (2016). Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren (18. Auflage). München/Berlin: Piper Verlag GmbH.
  • Perls, Frederick S., Hefferline, Ralph F., Goodman, Paul (2015). Gestalttherapie. Grundlagen der Lebensfreude und Persönlichkeitsentfaltung. (9. Auflage). Stuttgart: Klett-Cotta Verlag.

✔ Inhaltlich geprüft am 12.07.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.

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