Close Babelli.deBabelli.de

Hausbau & Baby: Wie können wir uns entlasten?

Eltern mit Baby stehen vor einem Haus im hohen Gras.
Ein Hausbau mit Baby ist herausfordernd. Eltern sollten hier ganz bewusst voran gehen … / Bild © Halfpoint, Adobe Stock.

Der Hausbau mit Baby ist im vollen Gange? Wir möchten dir mit diesem Artikel Mut machen und Strategien an die Hand geben, wie du dich jetzt aktiv entlasten kannst – denn genau das dient nicht nur dir, sondern letztlich auch dem Baby.

Hausbau und Baby parallel – eine Zerreißprobe

Wenn du mit deinem Partner oder dem anderen Elternteil gerade ein Haus baust, schwirren dir vermutlich unglaublich viele Gedanken, Sorgen und To-dos im Kopf herum. 

Wenn du parallel noch ein Baby zu versorgen hast, hast du im Endeffekt zwei Babys, die deine Fürsorge, Verantwortung und Liebe benötigen. 

Das Ganze von Grund auf aufzubauen ist damit nicht nur eine Zerreißprobe für die eigene Geduld, die Partnerschaft und das Familienleben mit Baby, sondern erfordert auch eine Menge Vertrauen. Sowohl in den Prozess des Bauens selbst, als auch in das Leben an sich. 

Denn letztlich weiß man auf dem Weg selbst nie, was einen erwartet. Bestimmte Dinge kann man planen. Wie sie sich dann wirklich zeigen, ist ungewiss. Deswegen kommst du und ihr als Familie nicht drumherum, dich zwischendurch zu entlasten. 

Vermutlich denkst du jetzt: „Schön und gut, aber wie soll das jetzt realistisch gehen?“ Wir haben 7 Strategien für dich, wie du dich in dieser Phase realistisch entlasten kannst. 

<span style="align:center; font-size: 18px">Video-Empfehlung:</span> <style> native-player { aspect-ratio: 16/9; display: block; } </style> <script type="text/javascript" src="//syndication.target-video.com/native-player.js" async=""></script> <native-player></native-player>

1. Sei dir bewusst: Es dauert häufig länger als gedacht

Erfahrung aus unserer Redaktion: „Es kann deutlich länger dauern als gedacht, ein Haus zu bauen.“ 

Deswegen empfehlen wir … Plane am besten schon jetzt mit der doppelten Zeit. Also, dass du dir statt etwa 1 Jahr, direkt 2 Jahre für den Hausbau vornimmst. 

So weckst du bei dir selbst und allen Beteiligten im Vorhinein keine falschen Erwartungen und bist auf alle Eventualitäten (rein zeitlich) vorbereitet. 

Obendrein bleibt dann noch genügend Zeit für das Baby und das übrige Leben. Denn das Nachbessern im Haus ist auch dann noch möglich, wenn ihr bereits eingezogen seid.

Deine Lebenszeit hingegen ist das wichtigste Gut, was du hast. Insbesondere die Zeit mit deinem Baby.

2. Professionelle Hilfe beim Hausbau

Falls du Handwerker im Freundes- und Bekanntenkreis hast oder ihr selbst welche seid, stemmt ihr vielleicht den Großteil des Projekts „Haus“ allein. Wenn du aber schon jetzt spürst, dass ihr an eure Grenzen kommt, solltest du nicht zögern, dir professionelle Unterstützung einzuholen.

Ja, auch wenn das Ganze dann mehr kostet. Ja, auch wenn es möglicherweise länger dauert, bis das Haus fertiggestellt ist. 

Denn sieh es mal so: Du hast letztlich nichts von deinem fertigen „Haus-Baby“, wenn du am Ende kurz vor dem Burn-Out stehst. 

Deine mentale und körperliche Gesundheit – ebenso wie die deines Partners und Babys – steht IMMER an erster Stelle. Ohne sie funktioniert nichts anderes. Sie ist die Basis für alles in deinem Leben.

Kein Geld der Welt ist es wert, dass du am Ende körperlich und mental erschöpft bist oder sogar Nachwehen, in Form einer Krankheit entwickelst. 

Deswegen …

  • Engagiere erfahrene und qualifizierte Fachleute (Bauplanbüro, architektonische Firma, Handwerkerbetrieb), die dich und euch bei der Planung und Umsetzung unterstützen. Hole dir hier auf jeden Fall mehrere Angebote ein und überlege, was das Beste für dich ist. 
  • Finanzielle Beratung: Vermutlich hast du dir mit deinem Partner bereits ein klares Budget gesetzt und versuchst, dieses nicht zu überschreiten. Allerdings können immer unvorhergesehene Kosten hinzukommen. Wir empfehlen deshalb, zusätzlich die Hilfe eines Finanzberatungsbüros in Anspruch zu nehmen, um hier auf Nummer Sicher zu gehen. 

3. Unterstützung der Liebsten

Scheue dich nicht, Familie und Freunde, um Hilfe zu bitten. Dabei ist es egal, ob es um die Betreuung des Babys geht, oder um die Verpflegung während der Bauphase. Sei es dir wert, nach Entlastung deiner Liebsten zu fragen. Die Menschen, die dich und euch lieben, werden das unglaublich gerne für euch tun.

4. Babysitter und andere Hilfen 

Ansonsten ist es auf jeden Fall sinnvoll, für diese Zeit nach einem Babysitter für dein Kleines zu suchen.

Vielleicht ist es möglich, dass diese Person das Kind in der Nähe oder direkt am Haus betreut. So ist sie immer zur Stelle und kann flexibel reagieren, wenn das Baby dich oder euch als Eltern braucht. Zu viel Lärm, Staub oder chemischen Stoffen sollte das Baby dennoch nicht ausgesetzt sein. 

Wichtig ist das Bewusstsein, dass die Person nur bestimmte, vorher abgesprochene Zeiträume der Betreuung übernimmt. Je nach Alter, Bedürfnis, Persönlichkeit und Entwicklung des Babys sind maximal 2-3 Stunden pro Tag empfehlenswert. 

Und auch das klappt nur, wenn das Baby eine vertraute Bindung zu der Person hat. Anfangs hilft es, wenn der Babysitter dich und euch im Alltag begleitet, du als Bindungsperson aber nicht abwesend für dein Baby bist. 

Zusätzlich dazu kannst du professionelle Hilfe dieser Stellen in Anspruch nehmen, um dich entlasten und beraten zu lassen: 

5. Das A&O: Kommunikation als Paar

Damit sowohl die Baby-Begleitung als auch der Hausbau nebeneinander existieren können, ist eine gute Kommunikation als Paar unerlässlich. 

Und auch, wenn das gerade an stressigen Tagen vermutlich sehr herausfordernd ist: Versucht, in eurer Kommunikation möglichst liebevoll, geduldig, aufrichtig und präsent zu bleiben. 

Der Weg in euer neues Familienleben im Haus liegt vor dir beziehungsweise euch. Und ihr gestaltet ihn gemeinsam. Das bedeutet, ihr bestimmt über eure Kommunikation, wie und mit welchen Gefühlen ihr am Ziel ankommt.

Für eure Kommunikation empfehlen wir außerdem …

  • regelmäßigen Austausch: Setze dich am besten an mindestens einem Tag pro Woche mit deinem Partner zusammen, um über das Baby und seine Entwicklung, eure Paarbeziehung und den Fortschritt am Haus zu sprechen. Falls das Ganze schwierig umzusetzen ist, versucht, euch morgens nach dem Aufstehen kurz upzudaten oder in Mittagspausen miteinander zu telefonieren. Schon ein kurzes „Was beschäftigt dich heute am meisten?“ kann wahre Wunder wirken. 
  • bleibt realistisch: Besprecht realistisch, was in eurem derzeitigen Alltag wirklich machbar ist und was nicht. So vermeidet ihr automatisch Missverständnisse, Enttäuschungen und zusätzlichen Stress.

6. Dein und euer Wohlergehen 

Neben Unterstützungen und einer guten Kommunikation, möchten wir dich hier noch mal daran erinnern, was wichtig ist, damit du genügend Energie für diese besondere Zeit und vor allem für deinen kleinen Schatz hast: 

  • Schlaf: Achte darauf, dass du trotz all der To-dos genügend schläfst. 7 bis 9 Stunden sollten schon die Regel und nicht die Ausnahme sein. Eine gute Schlafhygiene legt die optimale Basis für deinen zurzeit aktiven Alltag zwischen Hausbau und Baby.
  • Bewusste Pausen: Ja, auch wenn das gerade vermutlich sehr schwierig ist, versuche dir immer mal wieder Pausen zu nehmen. Das kann schon das mehrmalige Durchatmen sein, ehe du morgens aus dem Bett aufstehst. Oder aber eine Meditation von 3 Minuten, ehe du Richtung Bau losziehst. 
  • Bewegung: Wenn du als Elternteil mit Baby nicht ohnehin schon viel auf den Beinen bist, übe dich in bewusster Bewegung. Allein 5 Minuten Yoga vor dem Schlafengehen oder die Treppe, statt den Aufzug zu nehmen, bringen dich automatisch mehr in deinen Körper zurück. Bewegung ist ein wundervolles Tool, um sich auch im vollen Tagesplan immer wieder mit sich selbst zu verbinden. Letztlich kann sich das auch positiv auf deine Stimmung auswirken. 
  • Gesunde Ernährung: Im Moment muss es bei der Essensvorbereitung vermutlich schnell gehen. Achte darauf, dass du bei Fertig-Kost auf die Alternativen im Drogeriemarkt (diese hat dort meist „gesündere“ Inhaltsstoffe) setzt, oder aber, dass du dich beim Essen von deinen Liebsten oder Lieferdiensten unterstützen lässt. Ansonsten setze auf Nahrung, die du schnell zubereiten und gut mitnehmen kannst, wie belegte Vollkornbrötchen mit ausreichend Gemüse und einer guten Proteinquelle. 

7. Babys Wohlergehen

Bei allem, was sich gerade zeigt, sollte das mentale und körperliche Wohlergehen deines Kindes immer an erster Stelle stehen. 

Stelle sicher, dass dein Baby so wenig wie möglich vom Bau-Stress mitbekommt und es in eurem jetzigen Zuhause eine Umgebung hat, in der es sich frei entfalten und erkunden kann. 

Mehr zum Thema

Versuche, erprobte Strukturen und Rituale mit dem Baby möglichst beizubehalten. Das schafft Sicherheit und Stabilität für deinen kleinen Schatz. 

Schenke deinem Baby weiterhin die größtmögliche Aufmerksamkeit und Liebe in deinem Leben. 

Seid euch als Familie darüber im Klaren, dass die Person, die mehr am Hausbau beteiligt ist, möglicherweise viel Zeit mit dem Baby verpasst und die andere Person nicht gut unterstützen kann.

Das Haus ist ein Objekt. Dein Baby hingegen ein Lebewesen, das sich entwickelt und auf deine Liebe, Fürsorge und bewusste Hingabe zu ihm angewiesen ist, um wachsen zu können.

Mehr zum Thema

Fazit

Der Hausbau sollte niemals einen größeren Stellenwert einnehmen, als dein und Babys Wohlergehen. Behalte das bei allem, was sich zeigt, immer im Hinterkopf.

Sorge dafür gut für deine Bedürfnisse und lass dich von deinen Liebsten sowie professionellen Fachleuten bei der Baby-Betreuung und dem Projekt Hausbau ganz bewusst entlasten. 

Das, was du gerade leistest, ist wahrlich bemerkenswert. Doch das Leben wird nicht allein, sondern in Gemeinschaft und durch Zusammenhalt gelebt. Das darfst du dir heute einmal mehr bewusst machen. 

Für diese besondere Phase in deinem und Babys Leben wünschen wir dir ganz viel Kraft, Mut und vor allem: Vertrauen, dass alles so kommen wird, wie es sein soll.

06fb995753394cd0a6ca5692aee5ccef - Hausbau & Baby: Wie können wir uns entlasten?

✔ Inhaltlich geprüft am 26.07.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert