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The Hold: Der magische Griff um weinende Babys sofort zu beruhigen

Mutter versucht, ihr Baby zu beruhigen – kann "The Hold" helfen?
Können verzweifelte Eltern ihr Baby durch "The Hold" beruhigen? / Bild © Louis-Photo, Adobe Stock

Ein amerikanischer Kinderarzt entwickelte einen Griff, der weinende Babys innerhalb von Sekunden beruhigen soll. Wir erklären dir, wie „The Hold“ funktioniert, was der Wundergriff wirklich kann und worauf du dabei unbedingt achten solltest. Außerdem zeigen wir dir weitere Griffe und Methoden zur Beruhigung deines Babys auf.

Das Wichtigste in Kürze

  • „The Hold“ ist für Säuglinge bis drei Monate gedacht.
  • Der Griff soll Babys sofort beruhigen können.
  • Die Wirkung des Haltegriffs basiert auf der Simulation des Mutterleibs durch körperliche Begrenzung und sanftes Schaukeln des Kindes.
  • Unserer Umfrage am Ende dieses Artikels kannst du entnehmen, ob „The Hold“ bei anderen Eltern funktioniert.

Wie funktioniert „The Hold“?

US-Kinderarzt Dr. Robert C. Hamilton demonstriert „The Hold“ (auch „Hamilton Hold“ genannt) in seinem Video nacheinander an zwei Säuglingen, die gerade eine Impfung erhalten haben. Beide Babys weinen. Er nimmt die Kinder hoch und hält sie in seinem „Wundergriff“ fest. Die Babys hören sofort auf zu weinen. Schau dir das Video am besten selbst an:

Im Video funktioniert „The Hold“ bestens. Beide Babys scheinen sich direkt zu beruhigen. Woran liegt das?

Warum lassen sich Babys durch „The Hold“ beruhigen?

Der Erfolg des Griffes basiert auf verschiedenen Faktoren. Zum einen tritt Dr. Hamilton sehr selbstsicher auf. Als Kinderarzt ist er im Umgang mit Babys besonders erfahren. Die Kinder spüren diese Erfahrung und entspannen. Das ruhige Auftreten des Kinderarztes vermittelt ihnen Sicherheit. Zum anderen lässt sich der Erfolg des Wundergriffes auf Folgendes zurückführen:

  • Durch „The Hold“ erfahren Babys eine Begrenzung. Klare Grenzen beruhigen ein Baby. Denn auch im Mutterleib ist ein Baby stark begrenzt. Durch das Simulieren dieser aus dem Mutterleib bekannten Begrenzung fühlt es sich sicher und geborgen.
  • Das Baby wird bei „The Hold“ sanft hin und her gewiegt. Das leichte Wippen erinnert das Kind ebenfalls an die Zeit im Mutterleib. Denn durch die Bewegungen der Mutter beim Gehen wurde es sanft geschaukelt. Das Kind kommt zur Ruhe und entspannt.

Das selbstsichere, ruhige Auftreten des Kinderarztes und die Simulation des Mutterleibs sind somit die Erfolgsgaranten von „The Hold“.

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Was sagen Ärzte und Hebammen zum „Hamilton Hold“?

Es gibt keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit von „The Hold“. Um sich ein Bild vom Effekt des Griffes zu machen, lassen sich lediglich weitere Videos von Dr. Hamilton heranziehen, die ihn beim Beruhigen von Babys mithilfe von „The Hold“ zeigen. Unter anderem existiert ein Video eines Auftritts des US-Kinderarztes in einer chinesischen TV-Show. In diesem Video demonstriert er vor Publikum, wie er in kürzester Zeit mehrere Babys durch seinen „Zaubergriff“ beruhigt. Bei allen Kindern ist der Griff erfolgreich.

Haben Eltern mit „The Hold“ also endlich das langersehnte Patentrezept, um weinende Babys zu beruhigen? Hebammen wie Jana Friedrich geben zu bedenken, dass es Eltern, die sich mit ihrem Baby in einer Schreisituation befinden, sehr schwerfallen dürfte, dieselbe Ruhe auszustrahlen wie der US-Kinderarzt in seinen Videos. Schließlich ist er als Außenstehender emotional viel weniger beteiligt.

Auch Ärzte sind sich uneins, ob „The Hold“ zu Hause angewandt werden sollte. Zwar hat sich der Griff in Kliniken bewährt, etwa um Neugeborene zu beruhigen, bei denen ein Ultraschall am Rücken durchgeführt werden soll. Inwiefern der Haltegriff Eltern empfohlen werden sollte, darüber besteht jedoch kein Konsens. Denn: Die Durchführung ist nicht so einfach, wie es scheint.

Schritt-für-Schritt-Anleitung & hilfreiche Tipps

Dr. Hamilton zeigt sich in seinen Videos davon überzeugt, dass „The Hold“ auch zu Hause funktioniert und mit etwas Übung problemlos von Eltern angewandt werden kann. Falls du den Zaubergriff selbst ausprobieren möchtest, solltest du folgendermaßen vorgehen:

  • Kreuze die Arme deines Babys vor seiner Brust.
  • Umfasse nun mit einer Hand die Brust deines Babys und halte beide Ärmchen fest.
  • Stütze dabei mit zwei Fingern das Kinn des Säuglings ab, um den Kopf zu stabilisieren.
  • Umfasse jetzt mit deiner zweiten Hand den Po deines Babys.
  • Halte es im 45-Grad-Winkel nach vorne geneigt in der Luft.
  • Schaukele das Kind sanft hin und her.

Das hört sich einfach an. Aber: Die Grifftechnik ist für ungeübte Mütter und Väter nicht so leicht anzuwenden. Es gibt einiges, das du beachten musst. Daher haben wir im Folgenden ein paar Tipps und wichtige Sicherheitshinweise für dich zusammengestellt.

Was es bei „The Hold“ zu beachten gilt

Dr. Hamiltons Griff erfordert Übung. Du solltest ihn am besten über einem weichen Bett oder Sofa ausprobieren, bis du dich sicher fühlst. Folgende Dinge solltest du unbedingt beachten:

  • Das Baby darf nicht älter als drei Monate sein: „The Hold“ funktioniert laut Dr. Hamilton nur bei Säuglingen bis drei Monate. Anschließend sind Kinder zu groß und zu schwer für diesen Haltegriff.
  • Immer zuerst die Gründe für das Weinen finden: Babys weinen aus den verschiedensten Gründen. Nur wenn du den Grund für das Weinen kennst, weißt du, wie du dein Kind beruhigen kannst. Bevor du „The Hold“ anwendest, solltest du daher Ursachen wie Schmerzen, Krankheit oder Hunger ausschließen. Häufiges Schreien solltest du im Zweifelsfall ärztlich abklären lassen.
  • Das Baby NICHT am Hals halten: Das Gewicht des Kindes sollte auf deinen Handflächen liegen. Deine Finger dienen lediglich zur Stabilisation des Kopfes. Sie stützen das Kinn, dürfen jedoch keinesfalls den Hals des Babys umschließen. Andernfalls besteht Würgegefahr.
  • Den Kopf des Babys nicht überstrecken: Das Kinn ruht, wie bereits erwähnt, sanft auf deinen Fingern. Es wird kein Druck ausgeübt. Der Kopf des Babys sollte nicht nach hinten gedrückt und überstreckt werden.
  • 45 Grad Winkel beachten: Das Baby sollte etwa im 45 Grad Winkel gehalten werden, um für Stabilität zu sorgen und um zu vermeiden, dass der Kopf des Babys nach hinten fällt.
  • Sanft vorgehen: Das Baby immer nur sanft wiegen, keinesfalls schütteln!

Wenn du dich sicher fühlst, kannst du den Griff natürlich ausprobieren. Solltest du Bedenken haben, gibt es gute Alternativen, wie du ein weinendes Baby beruhigen kannst.

Alternative Griffe und Methoden zur Beruhigung eines Babys

Dr. Hamiltons Video wurde millionenfach angeschaut. „The Hold“ gewann dadurch enorm an Popularität. Aber: Es gibt andere Haltegriffe, die auf dem gleichen Prinzip basieren und einen ähnlichen Effekt erzielen. Als Beispiel:

  • Das Neugeborene liegt auf der Schulter einer erwachsenen Person. In dieser Position werden die Arme des Babys durch das eigene Körpergewicht fixiert. Das Baby spürt eine Begrenzung und fühlt sich sicher und geborgen.
  • Das Baby wird im Fliegergriff gehalten. Bei diesem Griff liegt das Köpfchen stabil auf dem Oberarm und das Becken wird fixiert. Arme und Beine werden gestützt. Durch den daraus resultierenden engen Körperkontakt wird das Kind begrenzt. Der Fliegergriff eignet sich auch bei Bauchschmerzen, sollte aber möglichst nur ein paar Minuten lang angewendet werden.
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Beide Positionen sind einfacher durchzuführen als „The Hold“. Während das Baby bei Dr. Hamiltons Wundergriff mit nur einer Hand stabilisiert werden muss, kann es beim Fliegergriff mit dem ganzen Arm gestützt werden.

Weitere Methoden

Neben oben genannten Griffen haben sich weitere Methoden etabliert, um ein Baby zu beruhigen:

  • Nutze deine Stimme oder weißes Rauschen zur Beruhigung
  • Verwende ein Tragetuch, um Körperkontakt herzustellen und eine Begrenzung zu schaffen
  • Pucke dein Baby (Hier erfährst du alles, was du über das Pucken wissen solltest.)
  • Stille dein Baby
  • Reduziere die Reize
  • Versuche, dein Kind abzulenken.
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Umfrage

Hast du „The Hold“ bereits ausprobiert? Lässt sich dein Baby dadurch beruhigen oder hat der Griff nicht den gewünschten Effekt?

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Fazit: „The Hold“ kann funktionieren, aber es gibt Alternativen

Dr. Hamiltons Wundergriff kann funktionieren. Er begrenzt das Baby und stillt somit dessen Grundbedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit. Aber: „The Hold“ ist für ungeübte Eltern schwer anzuwenden. Griffe wie der Fliegergriff haben einen ähnlichen Effekt, sind aber leichter umzusetzen. Ein Patentrezept, um weinende Babys zu beruhigen, gibt es leider nicht. Letztlich musst du selbst ausprobieren, was für euch am besten funktioniert. In diesem Sinne: Wir sind gespannt, welche Erfahrungen du mit „The Hold“ gemacht hast.

Hast du weitere Fragen zu „The Hold“ oder möchtest du uns an deinen Erfahrungen mit dem Wundergriff teilhaben lassen? Hinterlasse uns gern einen Kommentar!

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 29.08.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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